Dienstag, 15. Juni 2010

Balkan goes World Cup - Part III - Hellas

"Hellas! Herzlich Willkommen in der Grillstube Saloniki!

Heutiges Angebot: Doppelte Portion Gyros Pommes Zwiebeln und eine Vuvuzela..."

Lampros möge mir zum einen verzeihen, dass ich eine meiner Lieblingscomedynummern einbaue, die seine Landsleute und im Namen auch seine Heimatstadt auf's Korn nimmt. Zum anderen möge er mir nachsehen, dass ich die Griechen bisher vollkommen vergessen habe. Natürlich gehören auch die Blauweißen zu meinem Balkan-WM-Report dazu! Sie mögen das zwar nicht so gerne und haben bereits erreicht, dass ich sie im ersten Anlauf nicht im Fokus hatte, doch als ich ihnen zusätzlich zu den Fördermillionen noch Helena, also Frau Galopolos, schicken wollte, waren sie plötzlich doch einverstanden, hier im Blog als Balkannation Erwähnung zu finden...

Nun, sportlich betrachtet ist Griechenland als Europameister 2004 und mehrmaliger Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften das etablierteste Balkanteam in Südafrika. Doch schon vor dem ersten Spiel wurde den Griechen übel mitgespielt: Sie wurden um einige Euros erleichtert! Der Kicker berichtete das einen Tag vor der Eröffnung der WM. Scheinbar haben die Geldsorgen des Landes noch nicht das kickende Personal erreicht. Zugegeben, der Witz war nun so flach, wie die Hellenen gerne ihre Inflationsrate hätten. Aber das kann man sich zur Zeit leider kaum verkneifen, sorry, Lampros!

Der WM-Auftakt der Griechen ging jedenfalls voll in die Hose: 0:2 hieß es nach einem der schwächsten Spiele des Turniers gegen das immer unberechenbare Südkorea. Mut machte die Leistung eigentlich keinem, vor allem nicht die Tatsache, dass mit Nigeria und Argentinien sicherlich keine Laufkundschaft in den verbleibenden Gruppenspielen auf die Blauweißen wartet. Das Achtelfinale hochgradig in Gefahr, wird nun eifrig am Denkmal von Trainerlegende Otto Rehhagel gekratzt. Die Zeitung "Goalnews" schrieb: "Wir sind dankbar für das, was sie mit der Nationalmannschaft erreicht haben, aber nun ist es Zeit abzutreten, Herr Otto." Auch in der "Silathos" kam der Europameistercoach nicht gut weg: "Das Spiel des Altherren-Teams macht uns traurig und wütend. Rehhagel lebt in seiner eigenen Welt." Auf den Punkt brachte es letztlich "Sportday": "Das Team bewegt sich so wenig wie die Akropolis."

Während also die Serben mit neuem Mut in ihre Partie am Freitag gegen Deutschland gehen, scheint sich Griechenland schon mehr mit der Zeit nach der WM zu beschäftigen! Der 71-jährige Coach steht dabei nun auch deswegen in der Kritik, weil sein Unterfangen, mit den Veteranen von 2004 die Fußballwelt erneut zu verblüffen, schon bei der EM 2008 gnadenlos schief gegangenen ist. Vorne hui, hinten pfui - so der Tenor der griechischen Medien im Vorfeld. Dabei hat der Triumph vor acht Jahren die Messlatte so hoch gelegt, dass das Achtelfinale allgemein erwartet wird. Rehhakles und seine Mannen wollten kämpfen und Griechenland nicht enttäuschen, doch das bittere 0:2 gegen Südkorea hat Hellas einen herben Dämpfer verpasst. Am Donnerstag gegen Nigeria wird sich nun wohl schon zeigen, wie lange ich auch aus der Grillstube - ähm... über die griechische Nationalmannschaft berichten kann.

2 Kommentare:

  1. Lieber Thomas,
    das Beispiel mit der Grillstube Saloniki ist gar nicht so schlecht denn ich finde,es kannrepräsewativ für die lebenden Griechen in Deutschland sein.ich muss aber sagen,dass die greichische Küche viel mehr zu bieten hat als nur Gyros und Pommes.Ich werde was Repräsentativeres in unserem letzten Treffen vorbereiten.Nun zur WM!Es gab keine große Enttäuschung, wie ich erwartet hatte.Vielmehr war man froh, dass man überhaupt die Möglichkeit hatte,teilzunehmen.Ich weiß,dass Griechenland in den letzten Monaten im Mittelpunkt steht,aber ich habe das Gefühl,dass dieser Mittelpunkt hier bei uns in Deutschland ist.Kommentare komische Aussagen muss mir ich schon seit Januar anhören.Meistens gehe ich nicht auf sie ein.Ich beziehe mich natürlich nicht auf dein Blog,ich wollte nur,mich dazu äußern.Die WM war eine gute Gelegenheit für die Griechen,sich von ihrem Alltag für ein paar Stunden oder Wochen abzuschalten.Ich glaube, es hat auch geklappt.Das habe ich wenigstens von den griechischen Nachrichten mitbekommen.

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  2. Lieber Lampros,

    da bin ich gespannt auf die griechische Küche! :)

    und was die kommentare zu Hellas angeht... nun, meiner überzeugung nach haben diese sachen aber auch mal so gar nichts mit Griechenland zu tun - es handelt sich im grunde, um bundesrepublikanische prozesse der selbsterkenntnis und selbstbespiegelung, auch wenn das nicht allen kommentierenden auffallen mag.

    in diesem sinn! OPA! :)

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